Unerwartet trafen mich diese Worte, ich wollte nur etwas Zeit in der kühlenden Stille der Kirche verbringen. Da standen sie – schwarz auf weißem Marmorboden. Jemand hatte sein Herz ausgeschüttet.
Ich konnte es nicht ignorieren und ging näher.
Hastige Schriftzüge, einfach, schnell dahin geschrieben, wie in einem Tagebuch. Die Gedanken wirken unsortiert, springen von einer Ebene zur nächsten. Gibt es einen roten Faden? Das wüsste vielleicht der Schreiber.
So wirkt es wie eine Klage, eine große Klage, die Verzweiflung ist mit den Händen greifbar. Fragen an das Leben, auch Fragen an Gott – selbst der Name Gottes scheint nicht mehr sicher: Allah – Gott – Jahwe – Pan – Himmel lese ich.
Die Schrift dürfte inzwischen entfernt sein, der Marmor wieder unversehrt – die Klage bleibt – oder ist sie bereits erhört?